Flora und Fauna
Die Bergkette Sierra de Guara ist durch eine Vielfalt von Flora und Fauna gekennzeichnet. Sie bildet von Westen nach Osten eine orographische Barriere, mit einem feuchteren Nordhang und einem weniger feuchten Südhang mit Kontinentalklima, was die Verbreitung von verschiedenen Pflanzenarten auf jedem Hang herbeiführt.
Im Gebiet um Radiquero stehen Weiden und Anbau harmonisch mit dem eigentümlichen
Somontano Kiefernwald nebeneinander: Aleppo-Kiefer (Pinus halepensis), Portugiesische Eiche (Quercus faginea) Waldkiefer (Pinus sylvestris) und iberischen Schwarzkiefer (Pinus nigra ssp. Salzmannii).
Olivenbäume, Mandelbäume, Reben und Kräutern (Thymian, Rosmarin, Lavendel…) prägen die typische Landschaft der Ortschaften der Sierra de Guara und besonders Radiquero. Es ist daher nicht zu verwundern, dass der Name Radiquero (aus dem Lateinisch Radicarium) „ein Ort reich an Wurzeln“ bedeutet.
In den Schluchten oder Canyons sind Felsenteller (Ramonda Myconi), Pyrenäen-Heckenkirsche (Lonicera pyrenaica), Kriechende Kugelblume (Globularia repens) und, in den höheren Lagen, Buchen, Tannen und Schwarzkiefer zu erkennen.
In wenig schattigen Stellen werden die endemisch Petrocoptis guarensis, zusammen mit dem Kalkfelsen-Fingerkraut (Potentilla caulescens) und Valeriana longiflora ssp. Paui (Baldrian) sichtbar.
Am häufigsten ist der spektakulär Königssteinbrech (Saxifraga longifolia) mit seinen schönen Blütenstand von über 500 Blüten zu finden. Cochlearia aragonensis, Pyrenäenakelei (Aquilegia pyrenaica ssp. Guarensis), Zwerg-Pippau (Crepis pygmaea) und Alpen-Leinkraut
(Linaria alpina ssp. Guarensis) sind auch zu sehen.
Zum Abschluß treten Hochgebirge-Pflanzenarten ausschließlich in den steinigen Wiesen, Felsen und Klippen der schattigen Standorten des Gipfels von Punton de Guara, zwischen 1900 und 2050 Meter hervor, unter ihnen Valeriana apula (Baldrian), Potentilla nivalis, Schleichers Straußgras (Agrostis schleicheri), Gegenblättrige Steinbrech (Saxifraga oppositifolia) und Edelweiß (Leontopodium alpinum), die hier eine ihrer bekannten südlichen Grenzen haben.
Was die Tierwelt betrifft, sind Vögel der Felswände wie u.a. Bartgeier, Habichtsadler, Steinadler, Gänsegeier, Uhu, Schmutzgeier, Mauerläufer, Bergpieper hervorzuheben, wobei die Fläche zum BSG (Besonderes Schutzgebiet für Vögel) im Jahr 1989 erklärt wurde.
Säugetiere sind auch reichlich vorhanden und eine reichliche Vertretung aller dieser Tiere ist zu finden: Rehe, Hirsche, Wildschweine, Füchse, Dachse, Fischotter, Kleinfleck-
Ginsterkatzen, Steinmarder, Wildkatze, Feldhasen, Kaninchen, Eichhörnchen, Siebenschläfer…